Blühflächenprojekt

Hintergrund des Projekts

Der positive Effekt mehrjähriger Blühflächen, z. B. für ortsgebundene Insekten, ist erheblich größer als der einjähriger Brachen. Dem sollte man bei der Auswahl der Flächen und der ausgesäten Pflanzenarten Rechnung tragen.
Der positive Effekt mehrjähriger Blühflächen, z. B. für ortsgebundene Insekten, ist erheblich größer als der einjähriger Brachen. Dem sollte man bei der Auswahl der Flächen und der ausgesäten Pflanzenarten Rechnung tragen. - Foto: H. Trapp

Wer in heutiger Zeit mit offenen Augen die Landschaft erkundet, wird sie vielerorts vermissen: bunt blühende, artenreiche Wiesen, Ackerrandstreifen und Säume. Zeitweises Stilllegen von Ackerflächen ist seit längerem weggefallen. Wichtige Rückzugsräume für eine Reihe von Offenlandbewohnern fehlen daher weitgehend. Hierzu gehören heute sogar einst weit verbreitete Arten wie Feldhase und Rebhuhn. Auch Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten haben es schwer: Ihnen fehlen bunte Blüten einheimischer Wildpflanzen und damit die Nahrungsgrundlage. Kulturpflanzen auf Äckern und in Siedlungen stellen keinen hinreichenden Ersatz dar, weil zahlreiche Insektenarten an eine oder wenige heimische Wildpflanzenarten speziell angepasst sind und deshalb nur diese nutzen können. Ausgehend davon hat die Regionalgruppe Meißen des Naturschutzbundes Deutschland e. V. (NABU) im Jahr 2014 ein Projekt zur Anlage von Blühflächen gestartet.

 

Unsere Flächen

 

Die NABU Regionalgruppe nimmt an dem Projekt "Puppenstuben gesucht - Blühende Wiesen für Sachsens Schmetterlinge" teil. Dort finden Sie eine Sachsenkarte von allen am Projekt teilnehmenden Schmetterlingswiesen darunter auch unsere vier Flächen.

Heynitz

Foto: E. Kubitz
Foto: E. Kubitz

Wer in den Schlosshof tritt, kann zuerst die Wiese direkt vor dem Schlosseingang bestaunen. Sie ergibt mit einer zweiten Blühfläche zusammen etwa eine Fläche von 500 m². Mit ihrer Blütenpracht im  Sommer 2018 konnte die Wiese die Besucherinnen und Besucher so begeistern, dass sich der eine oder die andere nicht wie üblich nur mit dem Schloss fotografieren ließ, sondern umgeben von Margeriten posierte.


Piskowitz

Foto: H. Trapp
Foto: H. Trapp

Am Ortsrand befindet sich eine wundervolle mehrjährige Blühbrache. Diese wurde von Hendrik Trapp angelegt und wird seitdem auch von Ihm gepflegt und gemanagte.


Karpfenschänke

Foto: NABU/N. Schiwora
Foto: NABU/N. Schiwora

In der direkten Nachbarschaft zur Elbe und dem Elbe-Radweg befindet sich eine weitere Blühfläche der NABU Regionalgruppe Meißen. Diese wird von Hubert Handmann und der Jugendgruppe "Naturschutz und Ökologie" betreut.


Klipphausen

Foto: E. Kubitz
Foto: E. Kubitz

Nach der Erstanlage 2014 führte eine unpassende Pflege der Fläche zu einer zunehmenden Vergrasung. 2018 wurde mit tatkräftiger Unterstützung der Agro-GmbH Burkhardswalde durch die Naturschutzstation Schloss Heynitz die Fläche neu präpariert und eingesät.


Wie können Sie mitwirken?

Grundsätzlich lassen sich an vielen Standorten blütenreiche Pflanzenbestände entwickeln. Wichtige Voraussetzungen sind längerfristig geeignete Flächen, eine gründliche Vorbereitung sowie ein Mindestmaß an Pflege und natürlich Geduld, sollten sich die Erfolge nicht auf Anhieb einstellen. Ziel der Initiative ist es in erster Linie, die Artenvielfalt beispielgebend zu fördern. Außerdem eignen sich die bunt blühenden Flächen hervorragend, verschiedene Naturschutzanliegen einer breiten Öffentlichkeit nahe zu bringen.

Wer hat Interesse, im persönlichen Wohnumfeld für attraktive Blühflächen zu werben oder solche selbst anzulegen? Gesucht werden einerseits verfügbare Flächen, zunächst gerne solche in öffentlicher Hand, um hier eine gewisse Vorbildwirkung zu erreichen. Ausdrücklich erwünscht ist andererseits Unterstützung in Form technischer Leistungen bei der Flächenvorbereitung und der Bestandspflege oder durch die Übernahme von Kosten für das hochwertige gebietsheimische Saatgut. Gerne steht Ihnen die NABU-Regionalgruppe Meißen als Ansprechpartner zur Verfügung

Besonders wertvoll sind Blühmischungen mit einem hohen Anteil gebietsheimischer Wildpflanzen - Foto: Hendrik Trapp
Besonders wertvoll sind Blühmischungen mit einem hohen Anteil gebietsheimischer Wildpflanzen - Foto: H. Trapp